Agility und Mantrailing

O`Lhi ist ein ausgezeichneter Sportler aber er ist auch Weltmeister bei der Geruchsunterscheidung. Von daher mache ich hobbymäßig Agility mit ihm und er darf in einer Mantrailingsgruppe mitmachen. Das Longieren haben wir auch geübt, aber es war nicht so wirklich was für uns.

 

Der Agilitysport sorgt für Fun und Action bei Hund und Mensch und fördert so ganz nebenbei auch noch die Mensch-Hund-Beziehung, Agility verlangt ein perfektes Zusammenspiel von Gehorsam und eigenständiger Aktion und ist damit eine der bindungsfördernden Sportarten.

 

Mittlerweile besteht der Agility-Parcours aus einer fröhlich-bunten Palette der unterschiedlichsten 

Geräte. Klassisch sind natürlich die Agility-Hürden in unterschied-lichen Größen – je nach Schulterhöhe des ''Agi''-Hundes. Charakteristisch sind die Seitenteile, die eine gewisse Distanz zwischen dem Hund und dem führenden Menschen abverlangen.

Ein weiteres Agility-Hindernis ist der Reifen, der zielsicher durchsprungen werden muss.

Auch Weitsprünge sind häufiger im Parcours anzutreffen. Bei der sogenannten "Mauer" soll der Hund ein massives Hindernis überwinden - das fordert viel Vertrauen zum Hundeführer, da er das Agility-Gelände auf der anderen Seite des Hindernisses nicht überblicken kann.

Neben den Sprüngen warten natürlich noch weitere Herausforderungen auf den vierbeinigen Athleten. Die sogenannten Kontaktzonen - Hndernisse stellen neben der Sportlichkeit und dem Mut auch die Disziplin und Genauigkeit der vierbeinigen Teilnehmer auf die Probe. Beim unbeweglichen Laufsteg, der überaus beweglichen Wippe und der beeindruckenden Steilwand muss der Hund beim Bewältigen mit den Pfoten eine bestimmte, markierte Zone berühren. Dies soll ein überstürztes, unsauberes Darüberhechten verhindern, das zeitliche Vorteile gegenüber Hunden erzwingen würde, die ordentlicher zu Werke gehen.

Besonders anspruchsvoll und dementsprechend auf mit dem meisten Risiko auf Fehlerpunkte behaftet ist beim Agility der Slalom. Der Hund muss hier korrekt einfädeln und darf keineStange auslassen. Das ist im Eifer des Agility-Gefechts gar nicht so einfach und erfordert natürlich eine enorme Beweglichkeit.

Am Agility-Tunnel letztlich scheiden sich die Geister: viele vierbeinige Athleten lieben es, mit der Geschwindigkeit eines ICE hindurch zu brettern, andere dagegen überwinden ihr Misstrauen der knallbunten Röhre gegenüber nie so richtig.

Eine Variante des Agility-Tunnels ist der Sacktunnel – nichts für Hasenfüße, denn hier muss man sich seinen Weg selbst durch die Dunkelheit und den Schlabber-Stoff erkämpfen. Der Agility-Sacktunnel ist nicht mehr durch eine feste Form stabilisiert.

 

Das Mantrailing lastet meinen Hund besonders geistig aus. Ich mache mir das ständige  Schnüffelbedürfnis zu Nutze und lasse anhand des Individualgeruchs eines Menschen diesen von meinem Hund suchen. Dadurch befriedige ich mehrere Grundbedürfnisse und komme dem jagdlichen Bedürfnis des Beutegreifers entgegen.

  • 220 Millionen Riechzellen auf der Nase lassen sie etwa eine Million mal besser riechen als eine Menschen-Nase

  • Zehn Prozent des hündischen Gehirns beschäftigt sich rund um die Uhr mit olfaktorischen Informationen, die der Hund erschnuppert hat

  • mit dem so genannten Jacobschen Organ haben Hunde noch ein weiteres Sinnesorgan, das für Düfte zuständig ist. Hunde können einen bestimmten Duft noch ganz genau verfolgen, selbst wenn der Verursacher schon seit Tagen auf und davon ist

  • Nasenarbeit mit seinem Hund zu machen bedeutet, sich ganz und gar auf die Welt des Hundes einzulassen - sozusagen mit ihm gemeinsam die Welt mit Hundeaugen zu entdecken.

  • Für die Dauer einer Suche übernimmt der Hund die Führung im Mensch-Hund-Gespann und leitet seinen Menschen durch die „geruchliche“ Dunkelheit. Den größten Teil der Arbeit bewältigt der Hund dabei tatsächlich im Kopf: Die Verarbeitung der olfaktorischen Daten ist eine enorme Geistesleistung.

  • Nasenarbeit ist  körperlich überaus anspruchsvoll. Die Atemfrequenz des Hundes verzehnfacht sich bei der Suche, der Puls und die Körpertemperatur steigen. Sie trägt die Bezeichnung „Hundesport“ also nicht unverdient.

  • Beim Mantrailing verfolgt der Hund den Individualgeruch des Menschen. Diese Spur befindet sich durch die Luftbewegung meist parallel zu der mechanischen Bodenspur. Im Unterschied zu der mechanischen Spur ist der Individualgeruch eindeutig zuzuordnen und kann sicher vom Hund verfolgt werden – ganz gleich, ob zwischen dem Legen und dem Aufnehmen der Fährte bereits einige Tage vergangen sind oder ob sich beliebig viele Fremdfährten kreuzen

  • Beim Mantrailing fördere ich die Kommunikation zwischen Hund und Mensch. Denn bei der Nasenarbeit ist es unverzichtbar, dass der Mensch seinen Hund genau lesen kann – hier spielt sich feinste Verständigung auf hohem Niveau ab, und das kommt der Mensch-Hund-Beziehung zugute. Darüber hinaus tut Nasenarbeit dem Selbstbewusstsein des Hundes unendlich gut – und macht einfach Spaß!